Sonntag, 30. Januar 2022

Kristina liest ... "Shiver - Meisterhafte Horrorgeschichten" (Deluxe Edition)




 

Junji Ito geht in die 3. Horrorrunde!

Neben der titelgebenden Kurzgeschichte "Shiver" werden in dieser Ausgabe - anders als bei den Vorgängern "Uzumaki" und "Gyo" - 9 weitere, grauenvoll-gruselige Horrorgeschichten erzählt. 

So begegnet Frau Fuchi der Leseschaft als, gelinde gesagt, "unkonservatives" Model in diesem Band wiederholt, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Während die Henkerballons ihre Runden drehen, erfahren wir, was eine gebrauchte Schallplatte für eine mörderische Sucht auslösen kann und freuen uns über kulturellen Input in Form von Malerei und Marionettenspiel. Doch die langen Träume werden nicht ewig wären, trotz der Erinnerung der ehrenwerten Vorfahren, denn mit Glyzerid gießt Junji Ito in das bis dahin schauderhafte Spektakel erneut ein wenig zu viel Öl ins Feuer.

 

Verstörende Realitäten

Dabei bleibt sich der Mangaka treu: Scheinbar harmlose Szenarien eskalieren in surrealistische Situationen, aus denen es kein Entkommen gibt. Abgerundet werden diese Geschichten mit Kommentaren und Manuskriptauszügen, die Einblicke in den Entstehungsprozess gewähren sollen.

Insbesondere die Erzählung vom Maler beschäftigt sich mit der unerreichbaren Gier nach Perfektion und stellt, fast schon beiläufig, die Protagonistin des im März erscheinenden Bands vor: Tomie, ein Mädchen von überragender Schönheit, die sich nichts mehr wünscht, als dieses in Form von Bild oder Skulptur zu verewigen. Wieso ein Foto nicht ausreicht? Nun, das Herauszufinden, ist euch überlassen.


Fazit: Gewohnte Qualität und willkommene Abwechslung

Während die vorangegangenen Bände hauptsächlich aus jeweils einer großen Geschichte und wenigen Bonuskurzgeschichten bestanden, überrascht Shiver mit einer gelungenen Abwechslung aus harmlosen und brutalen Horrorstories. Obwohl der Fokus hierbei auf schnell eskalierende Situationen fällt, nimmt das keineswegs die Spannung. Auch hier bleibt am Ende das Gefühl der Überforderung - wie konnte es nur so schnell so weit kommen? Und wie würde es in dieser oder jener Geschichte weitergehen?

Auch der Zeichenstil bleibt qualitativ hochwertig, insbesondere die bedrückenden Momente (Glyzerid), Angstgefühle (Lange Träume) oder auch nur das vermeintliche Monster selbst (Malerei, Model) sind so detailliert gezeichnet, dass das Unwohlbefinden (und der Schauer über den Rücken) wie von selbst kommt.

Natürlich für Fans von Junji Ito und surrealistischen Horrors ein absolutes Muss! Doch auch für Quereinsteiger empfehlenswert, da kein Vorwissen von nöten ist!

 

Wertung: 5 / 5

 

Shop: www.comic-time.de/shiver


Randnotiz:
2019 erschien "Uzumaki - Spiral into Horror" hierzulande.
Gefolgt von "Gyo - Der Tod aus dem Meer" 2020 und "Shiver - Meisterhafte Horrorgeschichten" 2021.
Geplant sind "Tomie - Es gibt kein Entkommen" für den 22.03.2022, sowie "Lovesickness - Liebeskranker Horror" für den 02.08.2022.

 

Dienstag, 25. Januar 2022

Isabel liest... Green Worldz 1


Tokyo wurde von Pflanzen übernommen. Überall schießen die übergroßen Pflanzen einfach aus dem Boden und umschlingen Alles... und Jeden. Sie töten Menschen! Also sind viele Leute in die U-Bahnstationen geflohen, weil die Pflanzen dort nicht hinkommen zu scheinen.

Akira und seine Mitmenschen, die bereits einige Tage oder Wochen in der U-Bahnstation von den Essenslieferung aus einer anderen Station lebten, müssen sich nun aufmachen, denn der Nahrungsvorratgeht nun auch langsam zu Ende.

Sie brechen auf zur gefährlichen Oberfläche.

Auf dem Weg begegnen sie einem Monster, einem Menschen-Hybriden. Er hat eine ausgprägte Regenerationsfähigkeit und Hörvermögen, allerdings keinen Sehsinn. Er ist einer von Vielen, die sich dem Held noch in seinen Weg stellen werden.

Der 16-Jährige Protagonist Akira Urabe hat seiner großen Liebe noch nicht seine Liebe gestanden und nun wohl auch keine Chance mehr dazu. Sie war an der Oberfläch, als die Pflanzen alles zerstörten und überwucherten. Jedoch weiß man das nicht sicher und er will sich unbedingt zu ihr durchkämpfen. Außerdem scheint er eine Kraft zu haben, die etwas mit den Pflanzen in seiner Umgebung macht...



Der Manga ist ein heftiger Science-Fiction Manga, der mit Setting und den vielen Charakteren überzeugt. Die Charaktere an sich finde ich noch nicht so super, weil man eogentlich noch niemanden so richtig kennen lernt (außer vielleicht ein bisschen Iwatobi am Ende).


Von mir gibt es nur 3/5 ★

Es ist einfach nicht so meins, der Protagonist ist mir persönlich unsympathisch... Aber an sich ne kreative Idee, nur nicht so super ausgführt. Ist halt so nen typischer Shonen Handlung mit dem Mädchen, das da irgendwo draussen ist und gefunden werden soll.



Freitag, 14. Januar 2022

Isabel liest... Golden Kamuy

 

Golden Kamuy ist toll.


Es geht grob um einen früh-entlassenen Soldaten, der kein Geld hat und unbedingt welches braucht, für seine Geliebte. Während den vergebenen Versuchen Gold zu schürfen, erzählt ihm ein Betrunkener von einem Haufen Gold, der irgendwo verborgen liegt. Der Standort diesen Schatzes wurde auf dem Rücken von sehr vielen Gefangen codiert auftätowiert. So muss man also die Tattoos irgendwie zusammenfügen um das Gold zu finden...



Am Anfang seiner Reise begegnet der Protagonist Saichi Sugimoto einer jungen Ainu namens Asirpa. Mit ihr hat Sugimoto auf jeden Fall schonmal bessere Chancen bei seiner Suche voranzukommen, denn sie kennt sie kennt sich mit vielen Dingen wie Naturheilkunde, Jagd und anderen Survival-Skills sehr gut aus.



Was mir am besten gefällt sind der artstyle und wie gut Spannung aufgebaut werden kann! An der einen oder anderen Stelle war ich so in den Manga vertieft, dass Ich mein Umfeld gar nicht mehr richtig wahrgenommen habe. 

Derzeit gibt es 14 Bände in Deutschland. 

Ich gebe Golden Kamuy 5/5 ★

Denn ich möchte unbedingt weiter lesen!



Schaut mal rein, WENN euch brutale Szenen nichts ausmachen  und ihr mindestens 16 Jahre alt seid.

Hier gehts zum Shop —>   ( ✌︎'ω')✌︎

Mittwoch, 12. Januar 2022

Isabel liest... 2ZKB, Feder und Wecker

Spoiler!

Nanami ist eine attraktive junge Frau, die ihr Leben schon geplant hat und gut im Griff hat. Sie ist verlobt mit Yuuji und lebt mit der Mangaka Kaede in einem Apartment in Tokio, weit weg von ihrem Zuhause auf dem Land. Kaede ist ziemlich anders als ihre Mitbewohnerin, sie ist schlampig und faul. Sobald sie ihr Geld verdient ist es auch schon wieder ausgegeben. Auf so jemanden kann sich Nanami nicht verlassen, weshalb sie den ganzen Haushalt alleine erledigt. Am Abend führt Nanami immer ein Telefonat mit ihrem Verlobten, der auf dem Land geblieben ist. Immerzu erzählt sie von Kaede und nun beschuldigt er sie lesbisch zu sein. Nach Jahren in der Closet denkt sie langsam selbst darüber nach und muss sich endlich eingestehen homosexuell zu sein.

Also. Ich hab den Manga ausgewählt, weil ich den artstyle auf dem cover besonders süß fand. Und ich wurde beim durchblättern positiv überrascht, denn da sind noch viel niedlichere Zeichnungen zu finden. 
Die Story fand ich durchschnittlich, wenn überhaupt. Das mit dem Verlobten war irgendwie sehr komisch. Man weiß zwar, dass Nanami ihn nicht wirklich liebt (weil sie einfach nicht auf Männer steht!), trotzdem ist es merkwürdig, dass sie sich überhaupt verlobt haben, weil er ihr gegenüber gar keine Emotionen zeigt. Ganz eiskalt redet ihr mit ihr wie ein Fremder, als sie Schluss machen.


Ich gebe dem Manga trotzdem 3/5 ★
Denn Er ist ja ganz hübsch gezeichnet und die Beziehung zwischen Nanami und Kaede ist auch ganz süß.Wenn ich 
 super gerne Girls Love lesen würde gäbe es wahrscheinlich auch nen Stern mehr :] 



Montag, 10. Januar 2022

Kristina liest ... "Dead Mount Death Play" (Band 1)


 

 

Wie tötet man einen Leichengott?

In einer längst vergangenen Zeit stellt sich Shagrua, der von der Kirche entsandte legendäre Unheilbrecher, dem fürchterlichen Nekromanten in einem erbitterten Duell. Zu lange hat Shagrua nach ihm gesucht, zu stark ist die Sehnsucht, diesem Unruhestifter endlich das Handwerk zu legen. Doch was der Held nicht weiß: Es ist gar nicht so einfach, einen magischen Leichengott zu legen.

Raus aus der Vergangenheit, rein in die Zukunft

Nach dem finalen Kampf und des Sieges gewahr, ahnt Shagrua nur bedingt, dass der soeben Getötete plötzlich an einem anderen Ort, in einer vollkommen anderen Zeit erwacht: als Polka Shinoyama - mit einer sehr tiefen Halsschnittwunde. 

Dass diese Verletzung höchst ungewöhnlich ist - vor allem, wenn die betroffene Person auch noch quickfidel damit herumläuft -, findet auch die örtliche Polizei des modernen Tokios und hält den "neuen" Polka auf. Bevor der Plausch Antworten bringt, mischt sich eine junge Frau namens Misaki Sakimiya ein und flüchtet mit Polka. 

Was der Beginn einer wunderbaren Freundschaft hätte werden können, entpuppt sich als erbarmungslose Jagd, in der es um Leben und Tod geht.

Fazit: Spannender Einstieg mit unterhaltsamer Situationskomik

Ryohgo Narita erzählt nicht nur eine Geschichte, in der es um Gut und Böse geht, in der es klare Grenzen zwischen dem Moralischen und Unmoralischen gibt. Vielmehr verschwimmen eben diese Grenzen, sodass der Nekromant und Leichengott einen fast vertrauten Charakter bekommt. Denn alles, wonach sich dieser sehnt, ist ein bisschen Frieden und Ruhe zu finden. Dennoch wird er aufgrund seiner unermessenen Kraft zur Gefahr für die einen und zur nützlichen Waffe für die anderen.

Die Zeichnungen von Shinta Fujimoto unterstreichen die Erzählung. Insbesondere die Szenen mit den hinterlassenen Seelen, die an Orten wie Folterkeller ruhelos verweilen, jagen einem den kalten Schauer über den Rücken. Natürlich kommt in den wenigen Erotik-Szenen und gelegentlich den Kampfszenen auch der "Fanservice" nicht zu kurz, doch nimmt dieser meiner Meinung nach nicht Überhand. Wer wie ich eher sensibel auf solche Inszenierungen reagiert, wird mit Situationskomik und einer spannenden Story fürs "Durchhalten" belohnt.

Nicht nur der Nekromant hat ein Interesse daran, in dieser Neuzeit zu verweilen - alle Taten, alle Tode ziehen Konsequenzen nach sich, die niemanden geringeres als die Polizei auf den Bildschirm ruft.

Für Actionfans wie auch Hobbybeschwörer absolut empfehlenswert!

 

Wertung: 5 / 5

 

Leseprobe: online.fliphtml5.com

Shop: www.comic-time.de/dead-mount-death-play-1


Randnotiz:
In Japan gibt es bereits 8 Bände, die Reihe läuft aktuell noch.
In Deutschland sind derzeit 2 Bände erschienen. Band 3 ist für Februar 2022 angekündigt worden.

Freitag, 7. Januar 2022

Kristina liest ... "Madokas Geheimnis"


 

 

Nur Mädchen dürfen Kleider tragen und süß aussehen!

Der 12-jährige Madoka Yamada kennt es nicht anders: Seine große Schwester entwirft eigene Kleider und lässt ihn für sich modeln. Nicht, um ihn abzustrafen oder zu verbiegen, sondern weil sie ihn darin unglaublich süß findet. Und auch Madoka genießt diese Wertschätzung und Anerkennung sehr - auch wenn er nach dem Umzug bemüht ist, diesen Teil seines Lebens an der neuen Schule geheim zu halten. Denn an seiner alten Schule wurde ihm dieses Hobby zum Verhängnis.

 

Zwischen Authentizität und Anpassung

So gern er auch süße Accessoires mag, die andere wohl für "typisch mädchenhaft" halten, will er nun einen Neuanfang und sich als cooler, stilsicherer Typ geben. Dass das nicht unbedingt von heute auf morgen und schon gar nicht so einfach ist, merkt er schnell selbst. Trotz der Unterstützung seiner Schwester kann er sein Hobby nicht vor den Nachbarn geheimhalten - darunter auch Itsuki Tanonaka, sein Schulnachbar! Wird Itsuki das Geheimnis hüten können, obwohl die erste Begegnung der beiden alles andere als freundschaftlich war?

 

Fazit: Süßer Einzelband mit einer wichtigen Botschaft

Der Manga beschäftigt sich mit klassischen, teils sogar sehr veralteten Stereotypen über (binäre) Geschlechterrollen auf sehr leichte und angenehme Weise. Jungs haben so zu sein, Mädchen so - klare Trennung der Eigenschaften und Verhaltensweisen, jegliche Abweichung könnte als "abartig" aufgefasst werden. Das zeigt sich insbesondere in Madokas Gedanken und Ängsten, weswegen er umso verbissener versucht, nicht weiter aufzufallen. Doch sein lebensfroher, freundlicher und liebenswürdiger Charakter zieht seine Klassenkameraden magisch an. Und nicht nur dieser Konflikt wird dargestellt, sondern auch die Gegenseite aus Sicht eines Mädchens wird beleuchtet.

Die Beziehung zu seiner Schwester und seiner Familie im Allgemeinen wirkt gesund, offen und liebevoll. Dort verurteilt ihn niemand dafür, dass er süß aussehen möchte und sich in den selbstgeschneiderten Kleidern seiner großen Schwester wohlfühlt. Deme Kingyobachi erzählt eine wundervolle Geschichte über das Erwachsenwerden, ohne respektlos oder widersprüchlich zu werden. Und sendet dabei eine wichtige Botschaft: Bleib dir selbst treu, solange du dich damit wohlfühlst und niemand dabei zu Schaden kommt.

Für alle, die gerne aus diesen festgefahrenen Klischees ausbrechen möchten und ein bisschen Seelenfrieden für Zwischendurch suchen!

 

Wertung: 5 / 5

 

Shop: www.comic-time.de/madokas-geheimnis


Randnotiz:
Der Manga ist als Einzelband abgeschlossen.