Dienstag, 3. September 2019

Nadja liest 9...Die Löwen von Bagdad

"Wo sind die hergekommen, Sir? Die leben hier doch nicht wild, oder?"
"Nein, nicht wild. Sie sind frei." 


Tag ein, Tag aus ist es dasselbe. Die Löwen Zill, Safa, Noor und ihr Junges Ali leben in einem Gehege im Zoo von Bagdad, wo sie nur spärlich mit Futter versorgt werden. Doch an diesem einen Tag ist etwas anders. Der Himmel stürzt ein und plötzlich sind sie frei. Hin und her gerissen zwischen der vermeintlichen Sicherheit der Trümmer des Zoos und der lockenden Freiheit, entscheiden sich die Löwen, das Unbekannte zu erforschen. Doch noch mehr Gefahren lauern auf sie: die sogenannten "Löwen von Babylon", die in einer rießigen Herde durch den Dschungel rollen und alles fressen, das sich ihnen in den Weg stellt, Glühwürmchen, die explodieren und Feinde, die einst Gefangene waren. Safa weiß, wo sie sind: in einem Zoo der Menschen.







Hallo Freunde,

wiedermal seht ihr hier etwas anderes von mir. Ich möchte euch gerne mit "Die Löwen von Bagdad" vertraut machen, ein Graphic Novel, der mich aufgrund des Titels angesprochen hat.  Als ich ihn dann in der Hand hatte, starrten mich diese eindringlichen gelben Augen an und ich wusste, ich würde dieses Exemplar lieben.

Und so war es auch. Ich habe jede Seite über "Die Löwen von Bagdad" genossen. Brian K. Vaughan, der so manchem von euch ein Begriff sein könnte (Y: The last Man, Ex Machina, Spider-Man,...), hat sich mal wieder selbst übetroffen. Man merkt, dass in die Zeichnungen der Tiere viele Studien hineingeflossen sind, die Löwen, Affen und anderen Tiere wirken wie abfotografiert.

Dieser Graphic Novel beruht auf einer wahren Geschichte: der Bombadierung von Bagdad durch die USA im Frühjahr 2003, bei dem vier Löwen durch die Zerstörung des Zoos aus eben jenem entkommen waren. Durch die Wahl des Ereignisse werden diverse Themen aufgegriffen, unter anderem natürlich der Krieg, doch viel mehr beschäftigt sich der Graphic Novel mit der Frage nach dem Preis der Freiheit und deren Bedeutung.

Die gewählte Perspektive empfinde ich übrigens auch als sehr nennenswert, da Kriegsthemen in der Regel aus der Sicht von Soldaten oder Kriegsopfern gezeigt werden. Durch die Wahl von Tieren kann ein bestimmter Aspekt des Themas "Krieg" besonders gut dargestellt werden: das Überleben.
Die hungernden und verwirrten Tiere versuchen nämlich nichts weiter als am Leben zu bleiben.

Mein Fazit ist, dass ich diesen Graphic Novel jedem ans Herz legen kann, der sich einem ernsten Thema aus anderen Augen nähern möchte. Mir hat "Die Löwen von Bagdad" ausgeprochen gut gefallen.

Bis bald,
eure Nadja!