Mittwoch, 31. März 2021

Kristina liest ... "Die Schatten aus unserer Vergangenheit" (Band 1)

Ein Klassentreffen unter alten Freunden?

Das alte Schulgebäude soll abgerissen werden. Doch bevor das geschieht, wird die ehemalige Klasse 6-B zu einem Treffen inklusive Übernachtung dorthin eingeladen. Es ist an alles gedacht: Essen, Trinken, Schlafplatz - und "Unterhaltung". Zu verdanken ist diese gute Organisation dem 16-jährigen Mikio Yumesaki, unter den Ehemaligen ein beliebter Kerl und "Strahlemann". Dass alles ganz anders kommt, als die Schulfreunde ursprünglich gedacht haben, werden sie schon bald erfahren.

 

Mögen die Spiele beginnen!

Nezu ist einer der eingeladenen Klassenkameraden und kann das Wiedersehen kaum erwarten. Er hat gute Erinnerungen an seine ehemalige Klasse: schöne Tage, voller Lachen und glücklicher Momente. Auch die Geheimnistuerei in Hinblick auf die Beziehung, um die ihn seine Freundin Mirai neben dem getrennten Hinfahren gebeten hat, kann die Vorfreude kaum bremsen.

In der Schule angekommen, trifft er im Klassenzimmer auf alte Freunde. Obwohl sich manche etwas verändert haben, sind sie noch ganz die Alten geblieben. Sogar die ehemalige Klassenlehrerin Frau Sakuraba! Ein angenehm vertrautes Gefühl für Nezu. Doch das wird nicht so bleiben. Als Mikio auftacht und die Veranstaltung offiziell losgehen kann, scheint eine Person zu fehlen: Taniguchi. Schnell wird klar, dass auch er da ist. Tot. Zerstückelt. Sein Mörder? Niemand anderes als Mikio. Und er hat noch weitere "Spiele" vorbereitet, um den Zusammenhalt der Klasse auf eine schwere Probe zu stellen.


Was ist Freundschaft noch wert, wenn es um das eigene Leben geht?


Autorin Yae Utsumi ("Bis deine Knochen verrotten") erzeugt mit diesem ersten Band einen spannenden Auftakt in eine verworrene Geschichte über Freundschaft, Vertrauen sowie Überleben und Verrat. Sie bedient sich dabei eines Elements, das auch schon Shakespeare in seinem Werk "Romeo und Julia" im Chorus verwendet hat: das Vorwegnehmen des Endes.

Gleich zu Beginn wird per Polizeibericht erzählt, wie die Reihe ausgeht. Die Geschichte beginnt zwei Wochen vor dem eigentlichen Ende. Dennoch mindert das keineswegs die Spannung. Stattdessen stellen sich mit Voranschreiten der Geschichte immer mehr Fragen. Auch die Hintergründe jeder einzelnen Figur kommen nach und nach ans Licht. Denn so "fantastisch", wie die alten Schultage Nezu vorgekommen waren, scheint es nicht gewesen zu sein.

Wer Freude an Intrigen und Verrat in einer Geschichte hat, kommt hier definitiv auf seine Kosten. Die Story kommt zügig zur Sache und gibt nur allmählich häppchenweise wichtige Informationen preis. Auch die in diesem ersten Band auftretenden Personen sind überschaubar und sprengen nicht das eigene Aufnahmevermögen. Hingucker sind auch die roten Seitenränder, deren Interpretation ich an dieser Stelle offen lasse.

Ein solides Werk, auf dessen zweiten Band ich bereits sehr gespannt bin!


Wertung: 4 / 5

Einen Abzug gebe ich, da ich mir an manchen Stellen doch etwas mehr Spannung gewünscht hätte.
  

Leseprobe: https://online.fliphtml5.com/bosp/udzj/index.html#p=1

Shop: https://www.comic-time.de/die-schatten-aus-unserer-vergangenheit-1.html  

 

Randnotiz:
Bisher sind 2 Bände in Deutschland erschienen.
Die Reihe läuft aktuell noch. In Japan sind bisher 6 Bände draußen.

Freitag, 26. März 2021

David liest... Hellboy Kompendium 1


Irgendwann ist es soweit, irgendwann in seinem Comic-Leben gelangt man an dem Punkt und lernt den Namen Mike Mignola kennen.

Der perfekte Einstieg ins Hellboy Universum

Bis dato habe ich weder Hellboy gelesen noch die Zeichnungen Mignola’s gesehen. Ich wollte aber Mike Mignolas Erzähl- und Zeichenstil kennenlernen und griff zum Hellboy Kompendium 1. Ein Start mit Hellboy in all seiner Pracht und Einzigartigkeit. Für mich begann damit ein weiteres Comic Kapitel im Leben und das ist das schöne am Comic, man lernt nie aus - für mich ein Grund, dass Comics es verdient haben in den Reigen der Künste aufgenommen zu werden!
Es ist am Anfang wirklich nicht leicht sich im Mignolaverse (das Hellboy Universum von Mike Mignola wird so genannt) zurecht zu finden, also einen Einstiegspunkt, bei der Vielzahl an Veröffentlichungen, in die Serie zu finden. Aber soviel sei gesagt, es lohnt sich!



Im Mittelpunkt steht der muskelbepackte, eindrucksvolle aber stets freundliche Dämonenjunge, den der Wissenschaftler Trevor Bruttenholm, nach einem missglückten (oder auch nicht) Ritual der Nazis, während des zweiten
Weltkrieg aus England mit in die die USA bringt. Dort gründet er die „Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen“ (B.U.A.P.), in der menschliche Agenten an der Seite von eigenartigen „Superhelden“ gegen die Mächte der Finsternis kämpfen.


Im ersten Band untersucht Hellboy zusammen mit der besagten Behörde allerlei Merkwürdigkeiten und stolpert so in die Machenschaften von Magiern, Vampiren, Geistern oder auch in Abenteuer mit z.b. gesprächigen Leichen.

Mignola vermischt Gothik, Mystik, Symbolik, Legenden und Horror zu einem genialen Gesamtkunstwerk. Die Geschichten sind düster und tragisch - und bieten die ein oder andere Überraschung. Allerdings haben mir die ersten Geschichten noch zu wenig Tiefgang, wobei ja auch noch einiges im Hellboy Universum vor mir liegt. Auch wenn ich alle Geschichten von Saat der Zerstörung bis zu den Kurzgeschichten am Ende wirklich mag und verschlungen habe, fehlt mir etwas die Abwechslung.
Irgendwie spielt alles in den Gemäuern alter europäischer Ruinen in denen irgend etwas böses lauert. Das ist mir noch etwas zu wenig und gibt meiner Erwartung/ Wertung noch ein bisschen Luft nach oben.

Neben den vielen Details und den Geschichten ist es aber dieser unverwechselbare Zeichenstil der mich so begeistert. Eigentlich bin ich ein Freund von detailreichen Panels, dennoch packt mich dieser einzigartige minimalistische Stil sofort. Ich finde die nur angedeutete Darstellung von Personen und den bewussten Einsatz von Schatten und Scherenschnitt verblüffend genial. Es wirkt sagenhaft atmosphärisch und passt wunderbar mit der düsteren „Gothic“ Umgebung rund um Hellboy zusammen. Klasse finde ich auch die ganzseitigen Kapitel Cover in ihrer s/w Optik und die dunkel gehaltene Gesamtaufmachung.


Fazit

Der Sammelband an sich ist wirklich toll umgesetzt, besonders hervorzuheben ist die Fülle an zusätzlichen Informationen zur Entstehungsgeschichte der einzelnen Werke und Short-stories durch Mignola selbst. Letztere sind übrigens ein Highlight in diesem Buch. So bietet „Sarg in Ketten“ mehrere Kurzgeschichten, die in ihrem Niveau den ersten beiden großen Kapiteln in nichts nachstehen.
Die Qualität des Kompendium ist über alle Zweifel erhaben. Vorworte diverser Künstler, Kommentare von Mignola, das hochwertige Hardcover inkl. Lesezeichenband setzen hier das I-Tüppfelchen.

Ein Ratschlag an alle, die jetzt mit Hellboy beginnen möchten: Die Fülle der Erscheinungen von Hellboy ist leider etwas unübersichtlich. Im Internet gibt es verschiedenen Seiten, die einem bei einer chronologischen Lesereihenfolge unterstützen können. Am besten man fängt mit den Kompendien an, gefolgt vom Froschplage Zyklus der B.U.A.P. Danach folgt ihr den Geschichten aus dem Hellboy Unisversum.

Ich kann Hellboy wirklich jedem wärmstens empfehlen und freue mich auf die weitere Reise durch das Mignolaverse!

Montag, 15. März 2021

Alice liest 21... Koimonogatari

 "Ich mag dich. Oh! Nein, nein. So war das nicht gemeint. So als Mensch."


Yuiji beobachtet Yamato, einen Mitschüler, und sein Verhalten gegenüber seinem besten Freund und merkt, dass Yamato wahrscheinlich Gefühle für Yuijis Freund hegt. Als die Jungs sich durch deren Lerngruppe näher kommen, findet Yuiji heraus, dass Yamato wirklich schwul ist. Er ist ziemlich tolerant gegenüber dem Thema Sexualität, aber wie würde deren Umfeld darauf reagieren?


Dieser Manga ist der erste Boys Love den ich lese, der sich nicht nur auf die Beziehung zwischen den Protagonisten fokussiert, sondern sich eher wie ein "Slice of Life" Manga anfühlt, mit dem Hintergrund, dass einer der Protagonisten schwul ist. Es ist auch sehr authentisch gehalten was das Erwachsenwerden, Selbstfindung und dem Umgang mit Mitmenschen angeht.

Am Anfang werden ziemlich viele Charaktere vorgestellt, aber nach dem ersten Band lernt man die gut kennen und fängt an die zu mögen und das Beste für die zu wünschen. Manche mehr als die anderen, aber es kommt auch davon, weil der Fokus auf manche Charaktere anders gelegt wird und ich hoffe, dass man in den späteren Bänden mehr von den anderen, die nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen haben, mehr erfährt.


Wer Fan von der Mangareihe "Wer bist du zur blauen Stunde?" ist, empfehle ich diesen Manga vor allem! Auch jedem der Charakter-fokussiert liest und natürlich Fan von Boys Love ist, sollte "Koimonogatari" eine Chance geben. 

Zum Shop: https://www.comic-time.de/de/Neuheiten/Manga-Novitaeten/Neu-im-Juni-113/koimonogatari-1.html





Montag, 8. März 2021

David liest 6... John Constantine: Hellblazer 1

Der Beginn haut mich schon mal von den Socken. „Die beste Version von dir“, Issue#1, glänzt direkt mit hammerstarken Artworks! Wunderschön gezeichnete, ganzseitige Panels die direkt aus einem LSD Trip stammen könnten. Der Zeichner Marcio Takara kann hier seine ganze Kreativität voll ausleben. Ich bin überrascht vom völlig verqueren Einstieg inmitten einer zerbrechende Realität, gepaart mit geilen Dialogen.



John Constantine at his best

Die erste Story überzeugt also schon mal, gemäß dem Constantins Zitat-, "Irrsinn ist da die einzige Konstante“. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Chad der etwas anderen Art. Gefolgt von einer Begegnung mit Tim Hunter, einer Geschichte die sich wunderbar mit der „Bücher der Magie“ Serie ergänzt. Dieser „Crossover“ wurde toll zusammen mit Autorin und Zeichner dieser Sandman Universe Reihe kreiert. Den Switch der diversen Zeichner finde ich im übrigens im gesamten Band äußerst gelungen.

Nach der sensationellen Einleitung des Hellblazer Neustarts geht es weiter mit typischen okkulten Missionen - also John Constantine at his best. Hier sorgen vor allem die Zeichnungen von Aaron Campbell für einen allgegenwärtigen Horro. Das finde ich erst einmal gewöhnungsbedürftig (kenne es aber aus Infidel), dennoch fängt Campbell das Feeling richtig gut ein und gibt der Story die Prise Realismus, die diesen Auftakt so einzigartig macht.

Mir gefällt dieser neue John Constantine richtig gut. Eingestiegen bin ich in das Hellblazer Universum mit den Ennis Geschichten, die damals den Zeitgeist der 80er/ 90er unter Thatcher aufgegangen hatten. Heute wird John in das Jahr 2019 geworfen und plagt sich mit Hippstern, politischer Korrektheit, neuen Medien und überteuerten Kippen rum. Nicht ohne Grund ähnelt der perverse Premier dem aktuellen Echten, Autor und Zeichner verarbeiten hier unter anderem auch die Entwicklung rund um den Brexit in ihrem Heimatland. Die Rahmenhandlung bleibt sehr spannend. John wieder (oder immer noch) innerlich zerrissen, allein auf der Welt und auf der Suche nach seiner Aufgabe irgendwie die Welt zu retten. Auf dieser Suche stolpert er von einem Scheissloch in das nächste (so würde es John zumindest sagen). „In diesem schönen Land“ greift dabei zum Beispiel Drogenprobleme, Bandenkriminalität und die Aussichtslosigkeit der englischen Jugend der Unterschicht. In „Stille“ wird der akute Pflegenotstand thematisiert. 

Trotz der sehr harten und brutalen Geschichten, schafft es der Autor diese gezielt mit einer Briese Humor zu würzen, um mich an den richtigen Stellen wieder zum Schmunzeln zu bringen. So fungiert etwa ein Dämon, der in ein Smartphone gesperrt wurde als Side-Kick, der mit Internet Pornos und Gewaltfilmchen gefügig gemacht wird. Etwas ruhiger geht es in „Saubere Tricks“ zu, wo Constantine auf seinen neuen „Freund-Feind“ trifft, einen okkult Experten Hippster, die eher schräg und humoristisch angehaucht ist. Auch hier ändert sich der Stil. Die Zeichnungen von Matias Bergara finde ich dabei sehr gelungen und passend zum Yoga-veganen-caffe-latte chic. Constantines versuche in 2019 zurechtzufinden sind dabei manchmal zum brüllen komisch.

Fazit

So darf es in jedem Fall weiter gehen, ich bin begeistert von diesem 1. Teil. Der gezielte Einsatz der Stilmittel für die verschiedenen Kapitel, finde ich gnadenlos gut eingesetzt. Horror, Fantasy, super Dialoge, tolle Charaktere - was will man mehr.
Generell lasse ich in meiner Bewertung gerne Luft nach oben, aber das ist eine 5/5!



Alice liest 20... Arte




 " 'Frau'. Immer nur 'Frau'. Ich habe es kapiert. Wenn das das Problem ist, dann bin ich eben keine Frau mehr!"


Arte, eine Tochter aus adligem Haus, möchte unbedingt Malerin werden. Problem ist, dass in der Renaissance eine selbstständige Frau es schwer hat und niemand Arte als Lehrling aufnehmen möchte. Als sie Leo trifft und ihm bewiesen hat, dass sie unbedingt professionell Malen möchte, wird Leo Artes Meister und so beginnt die Zeit als Malerlehrling.


Ich liebe Geschichten, wo Menschen deren Hobby zum Beruf machen, vor allem wenn es die selben Hobbys sind, die ich habe. Arte (wo wahrscheinlich Artemisia Gentileschi, eine Malerin aus dem Barock, eine große Inspiration war) ist eine richtig starke Protagonistin. Das sie in ihrem jungen Alter selbstständig sein will und in einer Männer-dominierenden Gesellschaft ihr Ziel erreichen möchte, motiviert mich auf eine ganz andere Art und Weise. Auch alles was dem Zeitalter entspricht, in dem es spielt, ist super akkurat und lernt immer wieder was neues.

Der Zeichenstil ist auch sehr detailreich, zum Beispiel bei der Kleidung und dem Schmuck von den Charakteren merkt man, wie viel Zeit da reingeflossen ist. Auch die Hintergründe sind super gezeichnet und es macht richtig Spaß, jedes Detail genau anzuschauen.


Jemand der es mag über Kunst zu lesen, wie zum Beispiel bei "Blue Period" von Tsubasa Yamaguchi, empfehle ich diesen Manga zu lesen. Wenn ihr auch zur Zeit nicht lesen wollt, sondern was anschauen wollt, gibt es auch von "Arte" eine Animeadaption, die sehr mangagetreu ist. Jedenfalls, es lohnt sich mal rein zu schnuppern, egal ob es in Mangaform ist oder in Animeform.



Samstag, 6. März 2021

Kristina liest ... "Paris 2119"

Die Welt in 100 Jahren 

Wie wird sie aussehen, die Welt in 100 Jahren? Einen nicht ganz unrealistischen Vorgeschmack erhalten wir in "Paris 2119": Teleportation statt Reisen per Flugzeug oder Bahn, Facescanning anstelle von Ausweisen, Nanochips mit einer Bandbreite an Möglichkeiten und vieles mehr.

Wir begleiten den Lederjacke tragenden Tristan Keys durch das futuristische Paris und bekommen einen ersten Eindruck von der neuen Gegenwart: Die Luft muss gereinigt werden? Kein Problem, es wird in ausgewiesenen Bereichen regnen. Der Zoo ist weit weg? Unternehmen arbeiten bereits an einem "Zoo für Zuhause", der naturgetreue Tier-Hologramme in die eigenen Wände bringt. Den Möglichkeiten scheint keine Grenze gesetzt zu sein.

Was für einige von uns nach einem erschwinglichen Luxus für alle klingt, ist für unseren Protagonisten nicht mehr authentisch. Er bevorzugt die heruntergekommene Metro, sehnt sich nach Abschieden auf dem Bahnsteig und wird dafür von seiner Freundin Chloé als "Romantiker" belächelt. Sie stattdessen teleportiert sich beispielsweise via einer Kabine der Firma Transcore von Paris nach Peking innerhalb von Sekunden, um bei einem Meeting "vor Ort" sein zu können.

Natur und Technik - ein Zusammenspiel ohne Folgen?

Der Klimawandel ist dank des Fortschritts keine Bedrohung für die Menschen mehr - oder so zumindest wirkt es. Doch auch in dieser vermeintlich idealen Welt scheint etwas gewaltig aus dem Gleichgewicht zu fallen: Woher kommen die gestört wirkenden, lethargischen Menschen? Wieso kommen sie Tristan so bekannt vor? Und warum erkennt Chloé ihren Freund nicht mehr?

Als er beginnt, Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen, nimmt das Gefühl der Bedrohung immer weiter zu. Aber wie soll man in einer Welt, in der jeder innerhalb von Sekunden gescannt und identifiziert wird, untertauchen?

  

Fazit: Atmosphärische Dystopie mit eindrucksvollen Bildern

Als ich die erste Seite aufgeschlagen habe, wurde ich in eine neue, aber merkwürdig bekannte Welt hineingesogen. Das Paris der Zukunft ist leicht zugänglich, durch die düstere Farbgebung und starken Zeichnungen geht man förmlich den Schritt durch die Straßen, als wäre man sie selbst schon hundert Mal gelaufen. Die geradlinige Erzählung erscheint an manchen Stellen vorhersehbar und berechnend, verliert dadurch aber nur wenig an Spannung, die gegen Ende in einem klassischen Cliffhanger resultiert und Vorfreude auf den nächsten Band macht. Das Concept Art am Ende des Titels gewährt spannende Einblicke in die Entstehung von "Paris 2119".

Freunde von Dystopien werden mit diesem Werk neue sowie bekannte, klassische Elemente entdecken, aber auch mit der immerwährenden Frage konfrontiert werden: Welchen Preis zahlt die Menschheit für eine vermeintlich ideale und umweltfreundliche Zukunft?

 

Wertung: 4 / 5

Abzug gibt es an dieser Stelle aufgrund der teils vorhersehbaren, geradlinigen Storyline.