Freitag, 26. März 2021

David liest... Hellboy Kompendium 1


Irgendwann ist es soweit, irgendwann in seinem Comic-Leben gelangt man an dem Punkt und lernt den Namen Mike Mignola kennen.

Der perfekte Einstieg ins Hellboy Universum

Bis dato habe ich weder Hellboy gelesen noch die Zeichnungen Mignola’s gesehen. Ich wollte aber Mike Mignolas Erzähl- und Zeichenstil kennenlernen und griff zum Hellboy Kompendium 1. Ein Start mit Hellboy in all seiner Pracht und Einzigartigkeit. Für mich begann damit ein weiteres Comic Kapitel im Leben und das ist das schöne am Comic, man lernt nie aus - für mich ein Grund, dass Comics es verdient haben in den Reigen der Künste aufgenommen zu werden!
Es ist am Anfang wirklich nicht leicht sich im Mignolaverse (das Hellboy Universum von Mike Mignola wird so genannt) zurecht zu finden, also einen Einstiegspunkt, bei der Vielzahl an Veröffentlichungen, in die Serie zu finden. Aber soviel sei gesagt, es lohnt sich!



Im Mittelpunkt steht der muskelbepackte, eindrucksvolle aber stets freundliche Dämonenjunge, den der Wissenschaftler Trevor Bruttenholm, nach einem missglückten (oder auch nicht) Ritual der Nazis, während des zweiten
Weltkrieg aus England mit in die die USA bringt. Dort gründet er die „Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen“ (B.U.A.P.), in der menschliche Agenten an der Seite von eigenartigen „Superhelden“ gegen die Mächte der Finsternis kämpfen.


Im ersten Band untersucht Hellboy zusammen mit der besagten Behörde allerlei Merkwürdigkeiten und stolpert so in die Machenschaften von Magiern, Vampiren, Geistern oder auch in Abenteuer mit z.b. gesprächigen Leichen.

Mignola vermischt Gothik, Mystik, Symbolik, Legenden und Horror zu einem genialen Gesamtkunstwerk. Die Geschichten sind düster und tragisch - und bieten die ein oder andere Überraschung. Allerdings haben mir die ersten Geschichten noch zu wenig Tiefgang, wobei ja auch noch einiges im Hellboy Universum vor mir liegt. Auch wenn ich alle Geschichten von Saat der Zerstörung bis zu den Kurzgeschichten am Ende wirklich mag und verschlungen habe, fehlt mir etwas die Abwechslung.
Irgendwie spielt alles in den Gemäuern alter europäischer Ruinen in denen irgend etwas böses lauert. Das ist mir noch etwas zu wenig und gibt meiner Erwartung/ Wertung noch ein bisschen Luft nach oben.

Neben den vielen Details und den Geschichten ist es aber dieser unverwechselbare Zeichenstil der mich so begeistert. Eigentlich bin ich ein Freund von detailreichen Panels, dennoch packt mich dieser einzigartige minimalistische Stil sofort. Ich finde die nur angedeutete Darstellung von Personen und den bewussten Einsatz von Schatten und Scherenschnitt verblüffend genial. Es wirkt sagenhaft atmosphärisch und passt wunderbar mit der düsteren „Gothic“ Umgebung rund um Hellboy zusammen. Klasse finde ich auch die ganzseitigen Kapitel Cover in ihrer s/w Optik und die dunkel gehaltene Gesamtaufmachung.


Fazit

Der Sammelband an sich ist wirklich toll umgesetzt, besonders hervorzuheben ist die Fülle an zusätzlichen Informationen zur Entstehungsgeschichte der einzelnen Werke und Short-stories durch Mignola selbst. Letztere sind übrigens ein Highlight in diesem Buch. So bietet „Sarg in Ketten“ mehrere Kurzgeschichten, die in ihrem Niveau den ersten beiden großen Kapiteln in nichts nachstehen.
Die Qualität des Kompendium ist über alle Zweifel erhaben. Vorworte diverser Künstler, Kommentare von Mignola, das hochwertige Hardcover inkl. Lesezeichenband setzen hier das I-Tüppfelchen.

Ein Ratschlag an alle, die jetzt mit Hellboy beginnen möchten: Die Fülle der Erscheinungen von Hellboy ist leider etwas unübersichtlich. Im Internet gibt es verschiedenen Seiten, die einem bei einer chronologischen Lesereihenfolge unterstützen können. Am besten man fängt mit den Kompendien an, gefolgt vom Froschplage Zyklus der B.U.A.P. Danach folgt ihr den Geschichten aus dem Hellboy Unisversum.

Ich kann Hellboy wirklich jedem wärmstens empfehlen und freue mich auf die weitere Reise durch das Mignolaverse!

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