Samstag, 25. September 2021

Kristina liest ... "My Roommate is a Cat" (Band 1)

 

 

 

 

 

"Diese Welt ist sowas von lästig"

Das sind die Gedanken von Subaru Mikazuki, einem 23-jährigen Mystery-Autor, der am liebsten daheim bleibt und sich in seine Fantasiewelten zurückzieht. Auch seine Lektoren haben es schwer mit ihm und er gilt als schwierig und exzentrisch. Dass in Wahrheit mehr hinter seinem Verhalten steckt und dieses nicht von ungefähr kommt, das ahnen sie alle (noch) nicht.

Eines Tages läuft ihm eine kleine, aber mürrisch blickende Katze zu, die seine inneren Mauern nach und nach einzureißen scheint.


"Du gefällst mir! Du nervst nicht so wie die Menschen"

Nachdem er ihr ein wenig Futter gibt, scheint sie sich wohlzufühlen und bleibt fürs Erste bei ihm. Schnell wird er durch ihr Verhalten zu einem neuen Roman inspiriert - sogar mit ihr in der Hauptrolle!

Das gefällt natürlich auch dem aktuellen Lektor, Atsushi, der nach einem Besuch gar nicht mehr gehen will. Und so bauen sich neue Freundschaften, aber auch Spannungen und Rätsel auf. Im Mittelpunkt aber steht dabei stets die Beziehung zwischen Subaru und seiner neuen Mitbewohnerin.

 

Fazit: Gelungene Unterhaltung mit viel Witz und Herz

Minatsukis Geschichte wird dabei in zwei Sichtweisen, die sich je Kapitel abwechseln, erzählt. Erst erzählt Subaru, danach erfahren wir Schlüsselmomente aus der Sicht der kleinen Katze (Name wird hier nicht gespoilert). Durch diesen Wechsel wirkt es keinesfalls langweilig oder ausbremsend. Die klare, einfache Sichtweise der neuen Mitbewohnerin steht im spannenden Kontrast zu Subarus Komplexität und seinen (teils negativen) Erfahrungen im Leben.

Besonders amüsant ist dabei, wie As Futatsuya die (mürrisch aussehende) Katze in Szene setzt. Jede Emotion wird dabei so gut wiedergegeben, dass sie auch ohne viel Text funktioniert und wirkt. Auch der Spaß kommt dabei nicht zu kurz, wird er scheinbar mühelos bereits durch die gelungenen Zeichnungen erzeugt.

Wer nach einem Manga sucht, der sich ausnahmsweise auf die Freundschaft zwischen Mensch und Tier bezieht, wird hier sicherlich viel Freude finden!

 

Wertung: 5 / 5

Shop: https://www.comic-time.de//my-roommate-is-a-cat-1


Randnotiz:
In Japan sind bisher 7 Bände erschienen. Aktuell läuft die Reihe noch.
In Deutschland ist Band 7 bereits für Januar 2022 ankündigt.

 


Freitag, 17. September 2021

Alice liest... My Broken Mariko

Trigger Warnungen: Suizid, Selbstverletzung, häusliche Gewalt, sexuelle Misshandlung


"Ich weiß nur eins. Dass du dir solche Sorgen machst, dass du richtig wütend wirst, macht mich glücklich. Das ist alles."


Shiino hätte nie gedacht, dass sie in den Neuigkeiten erfährt, dass ihre beste Freundin Selbstmord begannen hat. Mariko ging es doch schon viel besser als früher... Oder? Shiino weiß nicht wie sie das verarbeiten soll, aber eins ist sie sich sicher: mit Mariko zum ersten und zum letzten Mal das Meer sehen.


Da ich nicht gut bin mit den Themen Tod und Suizid, habe ich gefühlt ab der ersten Seite schon angefangen zu heulen. Es wird zwar aus Shiinos Sicht erzählt und fokussiert sich auf das Verkraften von Verlust, aber trotzdem rate ich jedem ab "My Broken Mariko" zu lesen, wenn man mit den oben genannten Triggers nicht klar kommt (vor allem, wenn diese Trigger visualisiert werden). 

Obwohl ich dauerhaft Pipi in den Augen hatte, habe ich den Manga in einem Zug durch gelesen und weiß immer noch nicht, was ich von den Charakteren halten soll. Nachdem ich einige toxische Freundschaften durchgemacht habe, verstehe ich nicht, wie Shiino es so lange ausgehalten hat mit Mariko. Vor allem nachdem Mariko vor Shiinos Augen ihren eigenen Arm geschnitten hat... Aber ich finde Shinos Charakter sehr authentisch, weil sie nach und nach immer verrückter wird und man merkt, wie sehr der Suizid von Mariko sie getroffen hat.

Aber persönliche Gefühle zur Seite, es ist schön zu sehen, dass Egmont mit dem Veröffentlichen von "My Broken Mariko" die Chance nutzt und Teil von deren Gewinn an das Verein "Freunde fürs Lebens" spendet. Sie haben auch nach einer Kurzgeschichte vom Mangaka und einem Minikapitel ein Nachwort über deren Ziele und wichtige Informationen über Suizid und Depressionen erfasst (aber sei gewarnt, in der Erstauflage sind ein Paar Fehler drinnen und es fehlt auch ein Teil vom Text). 


Trotz den düsteren und depressiven Themen, besitzt dieser Manga eine super Geschichte und ist der erste seiner Art, den ich bisher gelesen habe. Wer also die ganzen Trigger packt und Lust hat - vielleicht - wegen einem Manga los zu weinen, dann sollte man unbedingt "My Broken Mariko" lesen.