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Freitag, 7. Januar 2022

Kristina liest ... "Madokas Geheimnis"


 

 

Nur Mädchen dürfen Kleider tragen und süß aussehen!

Der 12-jährige Madoka Yamada kennt es nicht anders: Seine große Schwester entwirft eigene Kleider und lässt ihn für sich modeln. Nicht, um ihn abzustrafen oder zu verbiegen, sondern weil sie ihn darin unglaublich süß findet. Und auch Madoka genießt diese Wertschätzung und Anerkennung sehr - auch wenn er nach dem Umzug bemüht ist, diesen Teil seines Lebens an der neuen Schule geheim zu halten. Denn an seiner alten Schule wurde ihm dieses Hobby zum Verhängnis.

 

Zwischen Authentizität und Anpassung

So gern er auch süße Accessoires mag, die andere wohl für "typisch mädchenhaft" halten, will er nun einen Neuanfang und sich als cooler, stilsicherer Typ geben. Dass das nicht unbedingt von heute auf morgen und schon gar nicht so einfach ist, merkt er schnell selbst. Trotz der Unterstützung seiner Schwester kann er sein Hobby nicht vor den Nachbarn geheimhalten - darunter auch Itsuki Tanonaka, sein Schulnachbar! Wird Itsuki das Geheimnis hüten können, obwohl die erste Begegnung der beiden alles andere als freundschaftlich war?

 

Fazit: Süßer Einzelband mit einer wichtigen Botschaft

Der Manga beschäftigt sich mit klassischen, teils sogar sehr veralteten Stereotypen über (binäre) Geschlechterrollen auf sehr leichte und angenehme Weise. Jungs haben so zu sein, Mädchen so - klare Trennung der Eigenschaften und Verhaltensweisen, jegliche Abweichung könnte als "abartig" aufgefasst werden. Das zeigt sich insbesondere in Madokas Gedanken und Ängsten, weswegen er umso verbissener versucht, nicht weiter aufzufallen. Doch sein lebensfroher, freundlicher und liebenswürdiger Charakter zieht seine Klassenkameraden magisch an. Und nicht nur dieser Konflikt wird dargestellt, sondern auch die Gegenseite aus Sicht eines Mädchens wird beleuchtet.

Die Beziehung zu seiner Schwester und seiner Familie im Allgemeinen wirkt gesund, offen und liebevoll. Dort verurteilt ihn niemand dafür, dass er süß aussehen möchte und sich in den selbstgeschneiderten Kleidern seiner großen Schwester wohlfühlt. Deme Kingyobachi erzählt eine wundervolle Geschichte über das Erwachsenwerden, ohne respektlos oder widersprüchlich zu werden. Und sendet dabei eine wichtige Botschaft: Bleib dir selbst treu, solange du dich damit wohlfühlst und niemand dabei zu Schaden kommt.

Für alle, die gerne aus diesen festgefahrenen Klischees ausbrechen möchten und ein bisschen Seelenfrieden für Zwischendurch suchen!

 

Wertung: 5 / 5

 

Shop: www.comic-time.de/madokas-geheimnis


Randnotiz:
Der Manga ist als Einzelband abgeschlossen.

    

Montag, 26. Juli 2021

Kristina liest ... "Moving Forward" (Band 1)

 

 

 

 

 

 

 

Stark, mutig, fröhlich?

Kuko ist eine aufgeweckte und fröhliche 15-Jährige, die zusammen mit ihrem Vater im malerischen Kitano-Virtel von Kobe lebt. Sie hat das Glück, dass ihr Kindheitsfreund Kiyomori, kurz Kiyo, direkt gegenüber wohnt und sie sich über ihre Zimmerfenster problemlos verständigen können. Neben Kiyo stehen ihr auch ihre beste Freundin und Shojo-Profi aus Leidenschaft Ibu sowie ihr heimlicher Schwarm und Kunststudent Ota zur Seite und verschönern ihren Alltag. Und sollte doch einmal Langeweile aufkommen, fröhnt sie ihrem Hobby: dem Fotografieren der Umgebung. Klingt doch nach einem unbeschwertem Leben, oder?

 

"Hör auf zu lachen"

Kuko hat sich zum Ziel gemacht, stets ihre beste Seite zu zeigen, gut gelaunt durch das Leben zu spazieren und stark zu sein. Und genau dafür lieben sie ihre Freunde und Bekannten. Doch wie sieht es in ihr drin aus? Ist sie ehrlich zu sich und den Menschen um sie herum? Ota scheint ein Händchen dafür zu haben, ihre stabile Fassade nach und nach zum Bröckeln zu bringen. Und auch der neu hinzugezogene Fremde scheint ihre Art zu durchschauen und stößt sie immer wieder mit seinem ruppigen Auftreten vor den Kopf.

 

Nicht nur Kuko hat etwas zu verbergen, auch Kiyo scheint noch nicht ganz im Reinen mit sich zu sein - genauso wenig wie Ota. Was sind das für Päckchen, die anscheinend jeder mit sich herumträgt und für sich behält?

 

Fazit: Ein Blick ins Innere lohnt sich

Nagamu Nanaji hatte mit diesem Werk die Absicht, an die Erdbeben-Katastrophe in Kobe zu erinnern. An einigen Stellen im Manga wird dieses Thema auch aufgegriffen, so zum Beispiel war der Tod von Kukos Mutter eine Folge davon. Es werden viele wunderschöne Orte gezeigt, die ebenfalls zu der Anfangsintention passen - ergänzt durch Stadtpläne und Markierungen, sowie - in Schwarzweiß - auch Fotos der Originalschauplätze. Dadurch fühlt sich der Manga neben der klassischen Shojo-Geschichte über eine starke und eigenwillige Heldin ein bisschen auch wie ein Reiseführer an.

Die Charaktere sind überschaubar und gut gewählt, auch wenn die Jungs sich äußerlich etwas ähneln. Kukos beste Freundin bricht dank ihrer "Ibulyse" (Wortspielung aus ihrem Namen und Analyse) die vierte Wand und benennt ein paar Klischees aus dem Shojo-Genre, das die Geschichte zusätzlich auflockert.

Insgesamt wird eine durchwachsene, aber nicht minderspannende Geschichte über das Leben, seinen Sinn und Freundschaft sowie Liebe erzählt. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz, sodass hier der Wechsel zwischen Ernsthaftigkeit und Witz angemessen und authentisch ist.

Empfehlenswert für Freunde der Slice-of-Life-Kategorie sowie Shojo-Fans, die sich nach zarten Gefühlen und etwas mehr Tiefgang sehnen!

 

Wertung: 4 / 5

Einen Punkt Abzug gibt es, da sich die Geschichte im ersten Band noch etwas zäh liest. Das wird aber in den Folgebänden um einiges besser.


Leseprobe: https://www.bic-media.com/

Shop: https://www.comic-time.de/moving-forward-1.html

 

Randnotiz:
Abgeschlossen ist die Reihe mit 11 Bänden in Japan.
In Deutschland sind die Bände 1 bis 7 bereits erschienen, Band 8 bis 10 sind angekündigt.
Den 1. Band gibt es übrigens bereits für 5 Euro.