Montag, 26. Juli 2021

Kristina liest ... "Moving Forward" (Band 1)

 

 

 

 

 

 

 

Stark, mutig, fröhlich?

Kuko ist eine aufgeweckte und fröhliche 15-Jährige, die zusammen mit ihrem Vater im malerischen Kitano-Virtel von Kobe lebt. Sie hat das Glück, dass ihr Kindheitsfreund Kiyomori, kurz Kiyo, direkt gegenüber wohnt und sie sich über ihre Zimmerfenster problemlos verständigen können. Neben Kiyo stehen ihr auch ihre beste Freundin und Shojo-Profi aus Leidenschaft Ibu sowie ihr heimlicher Schwarm und Kunststudent Ota zur Seite und verschönern ihren Alltag. Und sollte doch einmal Langeweile aufkommen, fröhnt sie ihrem Hobby: dem Fotografieren der Umgebung. Klingt doch nach einem unbeschwertem Leben, oder?

 

"Hör auf zu lachen"

Kuko hat sich zum Ziel gemacht, stets ihre beste Seite zu zeigen, gut gelaunt durch das Leben zu spazieren und stark zu sein. Und genau dafür lieben sie ihre Freunde und Bekannten. Doch wie sieht es in ihr drin aus? Ist sie ehrlich zu sich und den Menschen um sie herum? Ota scheint ein Händchen dafür zu haben, ihre stabile Fassade nach und nach zum Bröckeln zu bringen. Und auch der neu hinzugezogene Fremde scheint ihre Art zu durchschauen und stößt sie immer wieder mit seinem ruppigen Auftreten vor den Kopf.

 

Nicht nur Kuko hat etwas zu verbergen, auch Kiyo scheint noch nicht ganz im Reinen mit sich zu sein - genauso wenig wie Ota. Was sind das für Päckchen, die anscheinend jeder mit sich herumträgt und für sich behält?

 

Fazit: Ein Blick ins Innere lohnt sich

Nagamu Nanaji hatte mit diesem Werk die Absicht, an die Erdbeben-Katastrophe in Kobe zu erinnern. An einigen Stellen im Manga wird dieses Thema auch aufgegriffen, so zum Beispiel war der Tod von Kukos Mutter eine Folge davon. Es werden viele wunderschöne Orte gezeigt, die ebenfalls zu der Anfangsintention passen - ergänzt durch Stadtpläne und Markierungen, sowie - in Schwarzweiß - auch Fotos der Originalschauplätze. Dadurch fühlt sich der Manga neben der klassischen Shojo-Geschichte über eine starke und eigenwillige Heldin ein bisschen auch wie ein Reiseführer an.

Die Charaktere sind überschaubar und gut gewählt, auch wenn die Jungs sich äußerlich etwas ähneln. Kukos beste Freundin bricht dank ihrer "Ibulyse" (Wortspielung aus ihrem Namen und Analyse) die vierte Wand und benennt ein paar Klischees aus dem Shojo-Genre, das die Geschichte zusätzlich auflockert.

Insgesamt wird eine durchwachsene, aber nicht minderspannende Geschichte über das Leben, seinen Sinn und Freundschaft sowie Liebe erzählt. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz, sodass hier der Wechsel zwischen Ernsthaftigkeit und Witz angemessen und authentisch ist.

Empfehlenswert für Freunde der Slice-of-Life-Kategorie sowie Shojo-Fans, die sich nach zarten Gefühlen und etwas mehr Tiefgang sehnen!

 

Wertung: 4 / 5

Einen Punkt Abzug gibt es, da sich die Geschichte im ersten Band noch etwas zäh liest. Das wird aber in den Folgebänden um einiges besser.


Leseprobe: https://www.bic-media.com/

Shop: https://www.comic-time.de/moving-forward-1.html

 

Randnotiz:
Abgeschlossen ist die Reihe mit 11 Bänden in Japan.
In Deutschland sind die Bände 1 bis 7 bereits erschienen, Band 8 bis 10 sind angekündigt.
Den 1. Band gibt es übrigens bereits für 5 Euro.

    

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