Sonntag, 9. Mai 2021

Kristina liest ... "The Promised Neverland" (Band 1)

Wohlbehütetes Leben im kleinen Waisenhaus

Emma ist mit ihren 10 Jahren und ihrer fröhlichen Art das Energiebündel des Grace Field House, einem kleinen Waisenhaus, das an einen Wald grenzt. Und auch wenn die anderen Kinder nicht ihre Geschwister sind, so haben sie sich über die Jahre hinweg gut angefreundet. Besonders Norman und Ray gehören zu ihren engsten Freunden, die mit ihr und den anderen Kinder vor allem Verstecken und Fangen spielen. Erstaunlich ist auch ihre geistige Leistungsfähigkeit, denn die Drei schaffen immer wieder bei den täglichen Tests, die zum Alltag gehören, die volle Punktzahl. Freunde, gute Testergebnisse, eine warmherzige Ersatzmutter, von allen "Mama" genannt, und leckeres Essen - was wünscht man sich mehr?

 

Nichts ist, wie es scheint

Als  die kleine Conny, mit ihren 12 Jahren, eine Pflegefamilie findet und sich verabschieden muss, vergisst sie ihr geliebtes Plüschtier. Pflichtbewusst und gutherzig wie Emma ist, beschließt sie, sich trotz der nächtlichen Ausgangssperre rauszuschleichen, um Little Bernie seiner Besitzerin zu bringen. Norman begleitet sie dabei zum Tor, nichtsahnend, dass das, was sie dort erwartet anders ist als sie vermuten.

Denn: Eine Pflegefamilie gibt es nicht. Conny ist tot. Und das Grace Field House ist alles andere als ein liebevolles Waisenhaus für elternlose Kinder.


Fazit: Mitreißende Geschichte und eindrucksvolle Bilder

Der Wechsel zwischen Unbekümmertheit und unmittelbarer Bedrohung gelingt in diesem spannenden Werk scheinbar mühelos. Alles, was Emma und ihre Freunde meinten, zu wissen, entpuppt sich nach Connys Tod als vermeintliche Lüge. Und Mama wird von geliebter und respektierter Ersatzmutter zu einer gefürchteten Gegnerin, die nichts von den Plänen der Kinder erfahren darf.

Die Geschwindigkeit, in der nach und nach der vermeintliche Kontrollverlust aus der Perspektive von Emma erzählt wird, ist nicht zu schnell und nicht zu langsam. Die Ideen, die die Kinder entwickeln, um auszubrechen, sind realistisch und auch die Sorgen, wie zum Beispiel, dass nicht alle Kinder sofort gerettet werden können, sind nachvollziehbar. Beim Lesen kommen immer wieder neue Fragen auf - was ist außerhalb der Mauern, die das Areal umschließen? Welches Jahr schreiben wir? Wo sind die anderen Menschen?

Freunde von Dystopien werden an dieser Manga-Reihe definitiv Gefallen finden - vorausgesetzt, der Gedanke an übernatürliche Gegner schreckt sie nicht ab!


Wertung: 5 / 5

 

Leseprobe: https://www.bic-media.com/carlsen/teaser

Shop: https://www.comic-time.de/the-promised-neverland-1.html


Randnotiz:
Bisher sind 17 Bände in Deutschland erschienen.

Abgeschlossen ist die Reihe mit 20 Bänden in Japan.

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