Freitag, 15. Oktober 2021

 Isabel liest... KAFKA



Franz Kafka (1883-1924) ist einer der bekanntesten Schriftsteller unserer Zeit. Keine Werke wie die Seinen wurden so überinterpretiert und kategorisiert. Sogar eine Wissenschaft hat sich um ihn gebildet, die Kafkalogie und ein Adjektiv, 'kafkaesk', was so viel wie 'auf unergründliche Weise bedrohlich' bedeutet.

Und genau so werden die Gedanken, Ausschnitte der Werke und Erlebnisse von Franz Kafka in diesem Buch auch gezeichnet. Der Text von David Zane Mairowitz wird von eindrucksvollen schwarz/weiß Bildern von einem der bedeutendsten Autoren der Underground-Comics-Bewegung, Robert Crumb begleitet und untermalt.



Franz Kafka hat sein Leben lang als Jude in Prag gelebt, im Ghetto groß geworden. Mit Identifikationsproblemen, einer sehr schlechten Beziehung zu seinem Vater, Schuldfrage, Selbsthass und seiner  komplizierten Beziehung zu Frauen kämpft er sich durch das Leben und schreibt viele Briefe und andere Werke (z.B. die Verwandlung, der Prozess, Das Schloss)


Das Buch verschafft einen wirklich guten Blick hinter Kafkas Gedanken, seine Umstände und was ihn so beschäftige. Die Zeichnungen helfen dabei auch. Der Fließtext ist mit Comiczeichnungen immer wieder unterbrochen, was es grade so angenehm macht dieses Buch zu lesen. Da die Bilder wohl mit Tusche & Feder und schraffiert gezeichnet sind, kommen sie sehr stark rüber und hinterlassen heftige Eindrücke. Zum Beispiel als dargestellt wird, wie sich eine Nymphe, als Symbol der Frauen, an den Körper von Kafka klammert und ihn fast zu erwürgen droht.




5/5 


Jeder, der Psycholgie mag und/oder generelles Interesse an Kafka hat, empfehle ich hier mal reinzuschauen. 


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