Freitag, 2. August 2019

Luna liest 2: "Seven To Eternity 1: Der Gott der Flüsterns"


Als ich begann “Seven To Eternity” zu lesen, dachte ich mir:  “Oh nein, es ist eine Sci-Fi Geschichte”. Und ja, obwohl Sci-Fi überhaupt nicht meins ist, und obwohl Seven To Eternity tatsätlich eine Sci-Fi Geschichte ist, war ich sehr positiv überrascht.


Die Handlung selbst ist nichts Neues. Adam Osidis ist ein Ritter, der sich entscheiden muss: soll er gegen das Böse kämpfen, obwohl es ziemlich hoffnugslos scheint, oder soll er das Versprechen eines bösen Gottes annehmen, ihm alles zu geben, was er am meinsten will?  
 
Um dieser Ambivalenz dreht sich der Comic.
Und das war’s, eigentlich. Hundertmal haben wir diese Handlung gesehen... Aber Rick Remenders Plotline habe ich überhaupt nicht erwartet! 

Der Comic fängt mit einem Tagebucheintrag an. Sofort lernen wir die Hauptfigur Adam kennen, und bekommen einen Eindruck seines Charakters. Diese Proximität zu Adam wird immer verstärkt, wenn wir mit Flashbacks und Träume des Heldens konfrontiert werden.

Auch Adams Partner sind vielfältig und haben unterschiedliche Persönlichkeiten, die schnell ins Herz geschlossen werden und nicht nur als "Begleiter" gesehen werden können. Es ist als hätte Remender seine eigenen Superhelden entwickelt, mit ihren eigenen Mächten, Waffen, Persönlichkeiten und Hintergrundgeschichten. 

Der letze Punkt, jedoch, war für mich ein wenig enttäuschend. Alle Backstories, die besprochen werden sind tragisch und cliché. Es ist eigentlich nur enttäuschend, weil ich mehr erwartet hatte, nachdem mir alles andere so gut gefallen hat... Insbesondere das Character-Design.

Die Kunst von Jerome Opeña und Matt Hollingsworth ist begeisternd. Es gibt gar keinen Panel, der nicht künstlerisch ansprechend ist. Die Farbschema drückt die Apokalypse-mäßige Aura des Comics sehr gut aus. Das Character-Design deutet ganz genau darauf hin, wie der Charakter ist - ohne das man zuerst lesen muss, um es herauszufinden; und weil alles in einem traditionellen Comic-Zeichenstil gehalten ist - farbig, semi-realistich, und Schaffuren, um Schatten auszudrücken -, sind die Gesten und Mimik auch sehr wichtig und deutlich. Die Kreaturen, die auch eine grosse Rolle in der Geschichte spielen, sind Alien-mässig und gruselig, typisch für Bösewichte.

Aber obwohl ich “Seven to Eternity” nur empfehlen kann, muss ich doch noch etwas Negatives anbringen: die Geschichte ist sehr, sehr verwirrend. Die Charakter verwenden Begriffe, die nur am Ende Sinn machen. Also würde ich empfehlen, den Comic mehrmals zu lesen, wenn man ihn voll und ganz verstehen möchte.

Adam, der Protagonist, hat ein sehr einfaches Design. Ob das gut oder schlecht ist, kann ich nur schweer entscheiden: es kann gut sein, da er ein einfacher Mann ist, und im Kontrast zu allen anderen sieht er sehr normal und gewöhnlich aus, aber wenn man ihn im Vergleich zu den anderen Charaktern nimmt, ist es fast schade, dass er so normal aussieht. 
Wie gesagt, Sci-Fi ist keins meiner Lieblingsgenre, aber sogar ich konnte Seven to Eternity genießen. 
Die Geschichte und insbesondere die Kunst haben mich bis zum Ende im Griff gehalten, selbst als ich bereits mit dem Comic fertig war, denn am Ende überrascht Jerome Opeña mit einer Skizzen- und Covergalerie. Diese letzte Seiten bieten einen Einblick in das Hirn des Künstlers, den ich nur als “so geil” bezeichnen kann.

Wenn du Sci-Fi magst (oder auch nicht, wie es bei mir war), gib “Seven to Eternity” unbedingt eine Chance. Du wirst bestimmt nicht enttäuscht.



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