Montag, 29. Juli 2019

Luna liest 1: "Fun Home"

Alison Bechdels Vater war nie besonders nah oder lieb zu seinen Kindern. Er war, in der reinen Bedeutung des Wortes, ein Control-Freak.

Nach seinem Tod, setzt sich sein Tochter auf die Suche nach die Bedeutung seines Selbstmords, und kommt endlich auf ein Familiengeheimnis, das zeigt, dass sie und ihr Vater nicht so anders sind, als sie zuerst gedacht hatte.

Der autobiographische Aspekt der Graphic Novel lässt den Leser eine sehr intensive, enge Verbindung zu der Autorin erstellen. Bechdel hat keine Angst, sehr persönlich und intim zu sein. Auch der Stil der Novel zeigt uns ein Teil von Alison: die einzige Farbe verwendet ist ihre favorite, Mitternachtsblau, durch einer Technik, die an Wasserfarbe errinert - wie wir in dem Comic sehen, arbeitet Alison gern mit dieser Kunstmethode. Der Leser lernt sogar ihre Schrift kennen, wenn ihr Tagebuch gezeigt wird. Der Zeichenstil kann meinstens als “einfach” und “Cartoon-mäßig” bezeichnet werden, aber Bechdel verwendet auch manchmal eine realistischere Technik, die durch Schraffuren Plastizität ausdrückt.

Weil sie eine Lebensgeschichte ist, ist die Novel ziemlich lang und voller Text - das heißt, sie sollte nicht gelesen werden, wenn die Absicht ist, sich zu entspannen. Das würde man auch nicht tun können, weil die Erzählung selbst sehr heftig ist. Wenn man das schon weiß und erwartet, lohnt sich der Comic total: Bechdels Leben ist ungewöhnlich und geht tief ins Herz.

Ich würde gerne sagen, dass die Geschichte süßsauer ist ,aber das wäre eine Lüge. “Fun Home”, trotz des Namens, ist nur sauer.

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