Samstag, 13. Juli 2019

Luna liest 8: "Der Selbstmordclub"

Die Aussicht auf Selbstmord ist den meisten Menschen fremd. Die meisten machen sich nicht einmal die Mühe, darüber nachzudenken, weil es etwas so Fremdes und unerreichbares ist. Unter uns gibt es jedoch Menschen, die sich das Leben nehmen. Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, Selbstmord in Erwägung ziehen, wenden Sie sich bitte unter 0800/111 0 111 an die Deutsche Selbstmord-Hotline. Ihr Leben ist wertvoll und es zu beendet ist nicht die Lösung.

Wenn Sie sich derzeit zerbrechlich fühlen und glauben, Selbstmord zu begehen, ist „Der Selbstmordclub“ möglicherweise nicht für Sie geeignet, da es das Thema stark berührt. Suchen Sie bitte Hilfe.




Bereits auf der zweiten Seite des Mangas werden wir mit einer Warnung begrüßt. Und bei einem Namen wie „Der Selbstmordclub“ kann man nichts anderes erwarten als eine verstörende, quälende Erzählung. Was die Geschichte in Gang setzt, ist der Vorfall mit 54 Schülerinnen, die in einem scheinbar kollektiven Selbstmordpakt vor einen Zug springen. Eine von ihnen, Saya Koda, überlebt jedoch und gründet dann ihren eigenen Selbstmordclub.

Die Zeichnungen sind von Anfang an verstörend, mit sichtbarem Blut und Eingeweiden, abgetrennten Köpfe und verstümmelten Körper. Die Panels sind jedoch wunderschön gezeichnet. Die Charaktere fühlen sich aufgrund ihres geerdeten Aussehens und der Erzählung in der realen Welt, in einer realen Stadt, in der solche Dinge passieren könnten, wie echte Menschen. Keine übergroßen Augen, von Natur aus verrückte Haarfarben oder unmögliche Körper, wie man sie normalerweise bei anderen Mangas sieht. Die Charaktere fühlen sich alle sehr möglich und echt.

Der Ton im gesamten Buch ist dunkel und makaber, und die Kunst drückt das Gefühl der Furcht makellos durch die Ausdrücke der Charaktere und sogar geringfügige Änderungen in der Art und Weise aus, wie die Panels gefärbt sind. Und obwohl die Geschichte übernatürliche Elemente enthält, sind sie nicht besonders der Hauptpunkt der Erzählung, was das Ganze für mich nur noch gruseliger macht. Alles, was die Charaktere erleben, fühlt sich echt an.

Es sollte schon aus dem Titel klar sein, aber „Der Selbstmordclub“ geht auf sensible Themen ein, wie minderjährige Prostitution, Selbstverletzung, Mord und natürlich Selbstmord. Wenn Sie eine empfindliche Person sind, halten Sie sich von diesem Manga fern. Wenn Sie jedoch nach einer realistischeren Herangehensweise an das Grauen suchen, ist dieses Buch möglicherweise genau das Richtige für Euch.



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