Mittwoch, 30. Mai 2018

Laura liest X

Heute präsentiere ich einen Comic, der mich persönlich sehr überrascht hat.
Er heisst "Ein Diabolischer Sommer"(2016), geschrieben von Thierry Smolderen und gezeichnet von Alexandre Clerisse.









Für Antoine Lavarge ist der Sommer des Jahres 1967 ein Sommer, den er wohl nie vergessen wird. Alles beginnt damit, dass der Vater des Gegners bei Antoines' letzten Tennisturnier, die Niederlage seines Sohnes nicht wahrhaben möchte und Antoine und seinen Vater noch am selben Abend mit dem Auto und einer Waffe verfolgt. Dabei verunglückt der Vefolger und stirbt. Als sich Antoine mit dem Sohn des Verstorbenen befreundet, beginnt sich sein Vater sehr seltsam zu verhalten.
Während Antoine im Verlauf des Sommers erste Erfahrungen mit Mädchen und Drogen macht, passieren in seiner Umgebung immer skurrilere Dinge.
Die scheinbar harmlose Bekanntschaft mit einer jungen Amerikanerin wirft Rätsel auf und auch sein Vater verhält sich immer mysteriöser.
Als Antoine wiederholt einem schwarzen Jaguar beobachtet, der langsam immer wieder an seinem Haus vorbeifährt, wird er skeptisch... Und als sein Vater ihn anruft und so klingt, als sei er in Schwierigkeiten, ergreift Antoine die Initiative und kommt seinem Vater zu Hilfe, der von einem maskierten Täter bedroht wird.
Mit Hilfe Antoines' Ablenkungsmanöver, konnte sein Vater fliehen, und wurde seitdem nie wieder gesehen.
20 Jahre später lässt die Vergangenheit Antoine keine Ruhe und er verfasst einen Roman über sein Schicksal.
Michèle, eine alte Jugendliebe, sucht Antoine daraufhin auf, und verrät ihm ein kleines Detail in Bezug auf seinen Vater.
Ein Puzzelteil der Geschichte, das ihm hilft endlich zu verstehen, was in jener Nacht des Überfalls auf seinen Vater passierte.
In einer Nacht voller Lügen und Intrigen.

Ich habe "Ein Diabolischer Sommer" mit sehr viel Vergnügen gelesen und mir hat besonders gefallen, dass der Comic so aufgebaut ist, dass es so aussieht, als wäre tatsächlich Antoine selbst der Autor des Buches. Es ist sogar ein Vorwort, eine Widmung an seine Jugendliebe Michèle und ein fiktiver "Verlag namens "Clairville"enthalten! :O


Zu Ende des Comics werden immer mehr Dinge klar, die den Leser zuvor im Nebel haben stehen lassen.
Man erfährt den berühmten "Aah! - Effekt", der einem ein Lächeln über die Lippen zaubert, weil man endlich versteht, was in Wahrheit die ganze Zeit hinter dem Rücken des naiven 15-Jährigen vor sich ging.
Ich möchte nicht zu viel von den besten Stellen des Comics verraten, also wagt euch heran!
Es lohnt sich auf alle Fälle, nach erstmaligen Lesen, gleich nochmal von vorne anzufangen, denn es wird einem noch einiges mehr klar werden :)
Die stimmigen Zeichnungen orientieren sich am bunten Stil der sechziger Jahre.
Sehr empfehlenswert!

Hier gehts zur Leseprobe.

Bis zum nächsten Mal!

LG, Laura💙

 

1 Kommentar:

  1. "Ein diabolischer Sommer" zählt zu den besten Comics des Jahres
    In der Printausgabe vom 24. November veröffentlicht "Der Tagespiegel" das Urteil einer sechsköpfigen Jury.

    Die Jury bestehend aus Barbara Buchholz (Kulturjounalistin), Gesine Claus (Stripes & Stories), Andrea Heinze (Kulturjournalistin), Micha Wießler (Modern Graphics), Frank Wochatz (Comics & Graphics) und Lars von Törne (Tagesspiegel-Redakteur) urteilten für den Tagesspiegel und bewerteten die besten Comics des Jahres mit sieben Punkten (persönlicher Favorit) bis ein Punkt. So erzielte die Graphic Novel "Ein diabolischer Sommer" mit 28 Punkten hinter Birgit Wehey "Madgermanes" (30 Punkte) und Max Batingers "Röhner" (29 Punkte) Platz drei und ist dabei der persönliche Favorit (7 Punkte) der Kulturjournalistin Barbara Buchholz.

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